Anforderungen Finanzindustrie

Die Finanzindustrie (Banken, Versicherungen, Pensionskassen, …) haben bislang am wenigstens auf Nachhaltigkeit und Corporate Responsibility reagiert. Einzelne von ihnen erstellen zwar Nachhaltigkeitsberichte; diese sind aber wenig aussagekräftig und kaum vergleichbar. Die beiden grossen Rückversicherer SwissRe und Münchner Rück sowie eine Zurich Versicherung haben jedoch früh erkannt, dass der Klimawandel gravierende Auswirkungen auf ihr Geschäft haben wird und deshalb bahnbrechende Untersuchungen durchgeführt.

Nach EU-Recht müssen Unternehmen mit > 500 Mitarbeitenden, wenn sie Bezug zu Börsentransaktionen haben, inzwischen Nachhaltigkeitsberichte erstellen.

Inzwischen hat BlackRock auf dem WEF 2020 geäussert, dass sich die Finanzindustrie den Themen Klimawandel und ökologische Herausforderungen ernsthaft stellen wird. Das betrifft nicht nur ihr eigenes Geschäft als Unternehmen, sondern auch das ihrer Kunden.

Davon betroffen sind:

  • Finanzlagen, d.h. investierende Fonds, die z.B. in Unternehmen, Aktien und Immobilien investieren. Das Konstrukt der ESG-Kriterien (s. Grafik) wird hier umfangreich zur Anwendung kommen – zukünftig auch unter Betrachtung, ob Unternehmen und Fonds diese Kriterien wirklich beachten (und nicht nur darüber berichten).
  • Unternehmen, die Kredite in Anspruch nehmen wollen. Investitionen bis zum ganzen Geschäft des Unternehmens können dabei auf Nachhaltigkeit überprüft werden bzw. Unternehmen haben entsprechende Nachweise vorzulegen.
  • Privatpersonen, die z.B. bauen wollen und dafür einen Kredit brauchen.